DIE REGIERUNG IM TEUFELSKREIS DER E-MOBILITÄT

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Eigentlich müsste sich die Bundesregierung freuen, dass die Spritpreise in die Höhe schießen. Kassiert der Finanzminister – ein einmaliger Zustand – doch sogar Steuern auf Steuern, also auf die Energiesteuern bzw. CO2-Abgaben zusätzlich noch die Mehrwertsteuer. Weil der Sprit so teuer geworden ist und vielleicht noch teurer wird, werden mehr Elektroautos gekauft. Die Käufer meinen so hohen Kraftstoffpreisen entkommen zu können. Dass dies eine Milchmädchenrechnung sein könnte, spüren auch E-Fahrer. Denn die Kosten für den Strom fürs E-Mobil schießen ebenfalls nach oben.

Schon sehen Experten voraus, dass der leichte E-Auto-Boom auf mangelnde Ladestrom-Infrastruktur stoßen könnte und bei den E-Besitzern zu Frust führen könnte. „Wenn dieser Frust mangelnder Lademöglichkeiten dazu führt, dass E-Fahrer ihr Auto schnell wieder verkaufen, wenn die Frist für die Zuschüsse abgelaufen ist, dann verpufft die ganze Förderpolitik“, sagt ein Marketing-Experte. Um die Zuschüsse zu erhalten, muss der Käufer das Fahrzeug mindestens sechs Monate behalten. Schon kursiert in den Ampel-Verhandlungen die Forderung, die Förderung ganz einzustellen. „Dann wird der Wunsch zum Batterie-Auto ganz schnell einbrechen. Die Regierung steckt in einem Teufelskreis: Einerseits heuchelt sie Bedauern über die hohen Spritpreise, andererseits muss sie ein Interesse daran haben, dass dieser Preisdruck zum Batterie-Auto aufrecht erhalten bleibt. Und frustriere Elektroauto-Besitzer sind nicht gerade Werbung fürs Batteriemobilität.

WebAutoBlog.com / Prof. Hans-U. Wiersch

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